Nach der Wahl ist vor der Wahl

2013-9-22 Ein Schaf, oh ein Schaf

Am Sonntag bin ich wählen gegangen. Das ist ein bisschen besonders. Meistens habe ich in den letzten Jahren meine Briefwahl beantragt, um am Wahl-Sonntag spontan tun zu können, worauf ich gerade Lust habe. Einmal bei einer Europa Wahl war es schief gestanden, wir hatten auf dem Rückweg im Stau auf der A5 gestanden und ich kam nicht mehr rechtzeitig zur Wahlurne. Seitdem: Briefwahl.

Außer gestern, da bin ich persönlich in die Grundschule bei mir um die Ecke gegangen. Ein freundlicher junger Mann hat mir meinen Wahlzettel ausgehändigt. Ich habe mich erst mal in der falschen Schlange angestellt, weil ich dachte, ich müsste noch jemandem meinen Personalausweis vorzeigen. Und dann habe ich hinter einer dünnen Pappwand meine Kreuze gemacht. Nebenan machte ein älterer Herr trotz der Ermahnungen des Wahlhelfers seine Kreuze vor der Pappwand, weil da das Licht besser sei. Danach sind wir in den vorsichtig sonnigen Sonntag spaziert. Mitgenommen habe ich das leicht erhabene Gefühl, meine staatsbürgerliche Pflicht getan zu haben. Schließlich haben wir Wähler die wichtigsten Stellen in unserem Land vergeben. Nachdem alles entschieden ist, fällt mir das besonders auf. Der Rauswurf der FDP und das eher schlechte Ergebnis der Grünen zeigen ganz deutlich, dass wir über die Berufswege von unseren Angestellten entschieden haben. So tragisch ich das für die FDP finde, irgendwie ist es doch ein großer Moment. Wir haben die politische Landkarte neu zusammen gesetzt. Vielleicht gibt es nun zum allerersten Mal in der Geschichte eine schwarz-grüne Koalition. Und selbst wenn sich wieder eine große Koalition zusammen verhandelt, werden sich FDP und Die Grünen neu ausrichten müssen, wollen sie uns auch in Zukunft (wieder) vertreten. Spannend.

P.S. Was die blauen Schafe mit dem Thema zu tun haben? Nix, absolut nichts. Aber ich mag das Bild.

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