Skifahren, 2. Teil

Copyright: Karin Stocker

Also, eigentlich kann ich Skifahren. Jedenfalls bin ich zwischen meinem 3. und meinem 20. Lebensjahr oft und gerne gefahren. Als Kind vom Papa zwischen den Beinen gehalten, später alleine. Mit den Jahren wurden die Abfahrten länger und rasanter.

Foto: Jürgen Grosche

Aber das alles ist schon eine Weile her. Damals trug noch kein Menschen einen Sturzhelm und Carvingski hatten auch noch längst nicht alle. Deshalb ist der Julian aus Leogang heute unser Skilehrer. Es kann ja nicht schaden, noch mal ein paar Tipps zu bekommen, wie wir in eleganten Schwüngen den Berg hinunter kommen. Für den ersten Eindruck fahren wir ihm alle ein kleines Stück vor. Und üben dann Eleganz, indem wir jeweils den Bergski anheben oder die Stöcke starr von uns weghalten. Wir heben auch abwechselnd je einen Stock übertrieben in die Höhe , …. und was der Verrenkungen mehr sind.

Foto: Karin Stocker

Bestimmt sitzen die Skilehrer abends beim Bier am Stammtisch zusammen und denken sich unter Lachtränen immer neue seltsame Bewegungen aus. „Hast Du schon mal einen Zwei-Meter-Mann in der Hocke fahren lassen? Hihi, sieht zu komisch aus.“ oder „Nein, quatsch, kleine rundliche Preiß’n musst Du unbedingt das Bein während der Fahrt hochheben lassen. Das endet immer damit, dass sie den Hang runterkugeln.“ Bin ich auf einmal froh, dass es reichlich neblig ist. Aber nach gut zweieinhalb Stunden Skigymnastik am abfallenden Berg, werden wir besser. „Lässig“, urteilt Julian. Wenn ich’s richtig verstanden habe, ist das das höchste aller Komplimente, die sie in Österreich zu vergeben haben. Danke, Julian.

Foto: Isabel Liebmann, www.isabelliebmann.de

Bild: Isabel Liebmann, www.isabelliebmann.de

Ich bin ganz erleichtert, als wir zu unserer Verabredung mit Renate und Huwi Oberlader in der Alten Schmiede aufbrechen müssen. Lange war ich nicht mehr so begeistert, eine Wirtsstube betreten zu dürfen. Stube trifft es vielleicht nicht ganz, so riesig sind die Räumlichkeiten der Alten Schmiede. Es gibt deftige Kässpatzen und Leberknödelsuppe. So muss das, wir sind schließlich auf dem Berg. Und weil das so ist, trinken wir hinterher einen zünftigen Birnenschnaps.

Copyright: Jürgen Grosche

Foto: Jürgen Grosche

Was soll ich sagen? Nachmittags kommen wir ganz beschwingt den Berg runter. Ob es an Julians Trainerkünsten oder den Birnen gelegen hat? Wer kann das im Nachhinein schon sagen. Ich glaube, auch das muss so im Ski-Urlaub in Österreich.

Schreibe einen Kommentar