All that Jazz: Y’Akoto

Mathilde mag Y'akoto

Einmal die Woche höre ich Musik. Neeeiiin, falsch, das klingt zu sehr nach dem geregelten Tages- und Lebensablauf eines Thomas Mann. Ist natürlich auch gar nicht wahr, jedenfalls nicht so. Ich höre dauernd Musik, beim Joggen, beim Küche-Aufräumen und Blumen gießen. Manchmal auch in der Hauptsache. Wenn ich gerade einen neuen Künstler für mich entdeckt habe, möchte ich die besondere Stimmung seiner Musik in mir aufsaugen. Oder ich will den gesungenen Geschichten wirklich zuhören, mitdenken, mich mittreiben lassen. Einmal die Woche höre ich Musik und möchte meine neueste Entdeckung teilen. So muss ich das erzählen. Also…

Jennifer Yaa Akoto Kieck habe ich neulich beim Elbjazz Festival das erste Mal live singen hören. Zusammen mit der NDR Bigband und Django Deluxe sang sie Stina. Y’akotos energische, warme Stimme hat mich irgendwie in ihren Bann gezogen. Vielleicht weil sie Gegensätze kann: nach Mädchen klingen und gleichzeitig warm, tief und ganz schön erwachsen. Weil sie energisch singt und liebevoll. Das und der rumpelige, jazzige 60er Jahre Sound haben mich mitgenommen in eine andere Welt. Eine, in der Mädchen, die in Hausecken Zigaretten rauchen, ganz schön verrucht sind und Paare sich am Flussufer verabreden. Sie erzählt Geschichten wie die von dem Mädchen, das den Ex beim Schuhekaufen zu vergessen sucht. Oder von der alleinerziehenden Mutter oder Frauen, deren Mann auf großen Schiffen das Weite sucht. Aber „Tobo, Darling, you have to come around once in a while“. Genau Y’akoto, gehe ruhig raus in die Welt, mach Karriere, aber von Zeit zu Zeit, möchten wir ein bisschen was von Ihnen in Ihrer Hamburger Heimat hören. Schließlich sind Sie auch hier aufgewachsen, nicht bloß in Ghana. Wie gut, dass Y’Akoto am 3. Juli im Hamburger Stadtpark auftreten wird. Neben etlichen anderen Festivals in Deutschland und Österreich.

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