Blumenkohl

Blumenkohl kenne ich, esse ich so mittelgerne. Kann man tun, tut nicht weiter weh, kann man aber auch ganz gut lassen. So, dachte ich jedenfalls. Jetzt sind mir ja für das Neue Jahr irgendwie nicht so recht gute Vorsätze eingefallen, das Allermeiste braucht in meinem Leben gerade keine Neu-Ausrichtung. Irgendwann ist mir dann aber doch noch was eingefallen, was ich ein bisschen aufbessern könnte. Wieder abwechslungsreicher, gesünder, mehr Vitamine, mehr Nährstoffe, vor allem aber leckerer essen. Nicht immer die ewig gleichen Gerichte kochen, die es hier mangels weiteren Nachdenkens oft gibt.

So und mit dieser Grundidee schlenderte ich neulich durch meine Lieblingsbuchhandlung und kam am Jerusalem Kochbuch von Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi längs. Und schwups ist mir dieses eine Mal wieder eingefallen, als mich eine Freundin mal mit einem Tamimi/ Ottolengho-Rezept bekocht hat, was außergewöhnlich lecker war. Und dass ich ja wieder mehr und besser essen wollte, was häufigeres Kochen fast zwangsläufig zur Folge, nein, zur Voraussetzung hat.
Tolle Bilder von leckerem Essen und unterhaltsame Texte haben andere Kochbücher ja auch. Trotzdem lese ich meine anderen Kochbücher zwar gelegentlich, koche aber dann doch meist nichts nach. Ich finde auch, dass ein Kochbuch ruhig Rezepte zu Fisch und Fleisch haben sollte, mache aber trotzdem eher selten Braten und ganze Fische. Ich habe auch grundsätzlich nichts gegen neue Geschmacks-Erlebnisse, aber wenn in so ’nem Rezept als erstes drei Zutaten stehen, die ich nicht mal kenne, geschweige denn weiß, wo man sowas kauft. (Jaja, Sie dürfen ruhig ein wenig arrogant schmunzeln. Aber erzählen Sie mir nix, Sie haben sich bestimmt auch schon mal gefragt, wo man Zitronengras, Pomelos, Safranfäden oder sagen wir Mangochutney her bekommt.)

Vielleicht bin ich also nur gerade entschlossener das Vorhaben besser essen umzusetzen. Oder Blumenkohl und Stangensellerie sind einfach nicht so exotisch. Wie dem auch sei, ich habe jedenfalls Blumenkohlsalat gemacht. Und, was soll ich sagen, es hat viel aufregender geschmeckt, als Blumenkohl sonst so.
Schrecklich einfach war es auch noch. Sie brauchen bloß einen Blumenkohl zu kaufen, die Röschen abbrechen.
Die Blumenkohlstücke in Olivenöl mit etwas Salz und Pfeffer wenden. Anschließend kommt das Gemüse für eine knappe halbe Stunde in den Backofen. (170 Grad, sagt das Kochbuch), so dass der Blumenkohl weich ist. Die letzten zehn Minuten habe ich noch einige Haselnüsse geröstet.
Dann habe ich die roten Kerne eines Granatapfels aus der Frucht gepuhlt.
Und sie über den noch warmen Blumenkohl gestreut, die Haselnüsse ebenso, dann frischem Stangensellerie dazu (jedenfalls die Stücke, die mein Naschen überlebt hatten)
Zum Schluss habe ich ein Dressing aus Rotwein-Essig, Ahornsirup, Zimt, Piment Salz und Pfeffer angerührt. Und tadaah, das war es schon.
Ich glaube, ich mag Blumenkohl. (Wusste ich nur noch nicht so genau.)

Schreibe einen Kommentar