Die Mögerei zum Wochenanfang

(war Montagmorgenmögen)

Ich versuche gegen das graue Januar-Wetter anzudenken und komme unversehens an einem heißen Sommertag in St.-Peter-Ording längs. Am Strand fielen mir rot-schwarz gepunktete Marienkäfer auf. Wie hübsch, dachte ich und ließ einen über meine Hand krabbeln. Aber dann haben wie eine gelbe Strandmuschel aufgebaut. Eindeutig ein Fehler, sofort ließen sich Marienkäfer darauf nieder, erst nur ein paar, dann immer mehr. So viele bis ich sie schließlich eklig fand. Alles eine Frage der Perspektive?

Ausblick der Woche

Vielleicht geht die Sache mit der Perspektive auch anders herum. So grau wie es draußen ist, so gut tut ein gedanklicher Ausflug. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Abstecher nach Thüringen. Bei Tante Masha geht es ein wenig melancholisch zu. Auf mich wirkt melancholisch gerade wie die poetische Variante von regengrau. Kleine Alltagsbeobachtungen aus dem Leben von Annett. Mögen Sie ein paar Wege mitgehen – Sie dürfen sogar trödeln –? Dann bitte hier entlang.

Ein Gespräch mit Annett, der Gestalterin von Tante Masha (plus der Grund, warum ihr Blog Tante Masha heißt) finden Sie, wenn Sie mit mir einen Abstecher nach Berlin zu Mima machen. (Nein, das ist nicht das Mittagsmagazin, sondern die Mutter vom großen Mi und der kleinen Ma).

Nachdem es in Berlin mit der großen Politik und ebenso (?) großen Koalition etwas schwerfällig zugeht, schauen Sie mal wie engagiert Politik auf dem Land betrieben wird. Der Odenwald erinnert mich an einen Wahlkampf um die Neubesetzung des Bürgermeister-Amtes in meiner kleinen Heimatstadt. Ein Kandidat, ganz jung noch, gerade erst im Studium und die Haar dynamisch nach hinten gegelt, als wollte er unsere Fachwerkhäuschen und die beiden Bausünden in der Innenstadt, das Stadtfest und die örtliche Müllabfuhr auf einer internationalen Tagung vertreten. Seine ganze Familie, Eltern, Geschwister half im Wahlkampf mit. Ein anderer Kandidat war aus dem fernen Hannover von seinem Parteifreund, dem scheidenden Bürgermeister geholt worden. Aber irgendwie schien die Tatsache, dass er am Gymnasium der Stadt ein paar Jahre vor mir Abitur gemacht hatte, seine Mutter immer noch im Ort lebte, nicht zu reichen. Zu wenig Stallgeruch für die Einheimischen. Geworden ist es dann am Ende einer, der ein paar Jahre nach mir am selben Gymnasium Abitur gemacht hatte, von ein paar Studienjahren abgesehen, immer noch im Ort lebte. Ich erinnere mich an lebhafte Diskussionen im Rathaus, eine Menge Plakate und vor allem, viele Gespräche. Es macht schon einen Unterschied, wenn sich viele Beteiligte persönlich, wenigstens aber über drei Ecken kennen.

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