Reisen ist wunderbar! Ich darf andere Leute in ihrem Leben besuchen, das allerbeste Gelato in Italien genießen, unfassbar viele verschiedene Käsesorten in Frankreich probieren, ach und so viel mehr. Oft gibt es wunderschöne Gebäude und Kunstwerke zu besichtigen. Erstaunlich viele nette Menschen kreuzen meinen Weg. Ich bin meistens entspannt und nehme vieles gelassen, was mich zu Hause aufregen würde. Unpünktliche und volle Busse, lange Schlangen, stickige Hotelzimmer. Wenn ich mir die Liste hier so anschaue, dann trifft entspannt es irgendwie nicht immer. Widrigkeiten fördern die Legendenbildung, ja stimmt, aber so richtig lustig sind diese Legenden meistens erst nachher. Wenn man nicht mehr friert, keinen Hunger mehr hat und ausgeschlafen ist. Währenddessen kann Reisen ganz schön … blöd sein.
Aber das macht nix.
Schließlich kann (und muss) ich manchmal zu Hause bleiben. Und dann lässt es sich prima im Kopf ein wenig mitreisen.
Wahrscheinlich ist die gelegentliche Blödheit des Reisens der Grund, warum ich so gerne den Geschichten der Anderen zuhöre. Da gibt’s die lustigen und aufregenden Begegnungen ganz ohne die lästigen und abtörnenden Begleiterscheinungen. Bei den Reisedepeschen zum Beispiel mache ich morgens gerne beim ersten Kaffee Halt. Vorher weiß ich nie so genau, was mich erwartet, ganz unterschiedlichen Autoren erzählen kleine und große Geschichten aus allen Ecken der Welt. Gelegentlich begleite ich Claudi ein Stück um die Welt. Sie schreibt unterhaltsame Geschichten von den Orten, wo sie zufällig gerade war. Und manchmal hole ich mir schnelle Anregungen beim 24 Stunden Guide. Tolle Fotos führen mich in 24 Stunden durch eine fremde Stadt, die (manchmal ein bisschen zu glatt polierten) Texte geben ein paar Tipps, was ich in diesen 24 Stunden dort machen kann.