
Das Ruderboot hängt gar nicht bei uns im Club unter der Decke, sondern in einem schicken Laden in Cardiff, wo ich es neulich entdeckt habe und sofort ans Rudern zu Hause denken musste.
Bei uns im Ruderverein machen wir es so, dass die jungen Ruder:innen sich zu Beginn jeder neuen Saison feierlich verpflichten, regelmäßig und pünktlich zum Training zu kommen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles zu geben um so gut wie möglich zu rudern. Davon kann bei uns „fortgeschrittenen“ Ruder:innen natürlich keine Rede sein. Ich wollte erst mit lauter Dingen um die Ecke kommen, warum dieses „alles geben“ bei vollständig erwachsenen Menschen gar nicht geht, so Sachen wie Job, Alltagsprinz, Kinder, Freunde. Dann ist mir eingefallen, dass Jugendliche, die die Trainingsverpflichtung unterschreiben, auch nicht unendlich Zeit haben, die müssen neben dem Sport schließlich auch noch wichtige Sachen machen: Schule, Freundschaften und Familie. Vielleicht haben wir fortgeschrittenen Erwachsenen einfach nur nicht mehr diese Absolutheit im Kopf und im Herzen, oder mehr Faulheit und weniger sportliche Möglichkeiten im Körper. Egal. Jedenfalls habe ich meine private Rudergruppe zum Saisonbeginn eingeladen und wir haben bei leckerem Rotwein, nordhessischer Ahler Worscht und südtiroler Klößen einen prima Abend verbracht. Ob das zur Motivation in der Saison beiträgt, wird sich zeigen. Ich werde berichten. Weiterlesen