Meistens erscheint mir Fahrrad fahren viel besser, ich habe dann schlagartig Bilder von Sport an der frischen Luft und einer besseren Welt mit weniger Abgasen vor mir, so Bullerbü-Bilder eben. Blöderweise
stellen sich diese Bilder montagsmorgens um viertel nach sieben nicht ein. Dann fahre ich nämlich mit dem Auto rund 15 Kilometer zur Arbeit. Mit Rad und öffentlichem Nahverkehr käme ich da auch hin. Zumindest wenn ich morgens ein bisschen früher aufstände und winterlichen Nieselregen und andere Unbill tapfer ignorierte. Es bleibt kompliziert.
Bin ich weit genug weg von meinem Alltag, zum Beispiel in Toronto, freue ich mich darüber, dass die Stadt überall Fahrradständer hat aufstellen lassen. Ein Anfang, ein klitzekleiner zwar nur, angesichts selten vorhandener Fahrradwege, großer Allrad-Autos überall und vielspuriger Autobahnen. Zumindest für die Radfahrer ist das nur auf den ersten Blick bedenklich, haben die Leute vom Spiegel rausgefunden. Auf den zweiten Blick ist das Rad trotzdem gesünder. Und billiger ist es auch, schreibt Heiko Bielinski.
Beide Erkenntnisse versuche ich jetzt als Mantra auswendig zu lernen – für die nächste Gewitterfront an einem Montagmorgen.