Wer kennt den Moment, wenn man einen neuen Raum betritt und denkt, das ist aber schön hier? Oder interessant oder faszinierend. Mir jedenfalls passiert das gelegentlich. Oft in der virtuellen Welt, ich entdecke einen neuen Blog und dieser führt mich zum nächsten Online-Projekt, dann fällt mir noch was ein. Und zack bin ich vom Bismarck auf die Heidelbeeren gekommen.* Leuchtend grau zum Beispiel
ist eine Farbvariante, die mir sofort einleuchtet. Dass ich da nicht schon mal früher nach gegoogelt oder gebingt habe. Jedenfalls heißt so der Blog von Regine. Doch, doch, es gibt erstaunlich viele Dinge und Lebensweisen in leuchtend grau. Ich bin sofort wild entschlossen – so entschlossen, wie man eben sein kann, wenn man von einem Vorhaben zwei Jahre lang redet, ohne es, also jetzt sofort, in die Tat umzusetzen. Ich bin also wild entschlossen, meine Wohnung gründlich zu entrümpeln und ganz reduziert in weiß, grau mit wenigen farbigen Akzenten zu gestalten.
Kein bisschen grau wirkt Hamburg von innen, mehr grün-schwarz-beige-goldgelb. Nicht direkt meine Farbwelt, hat aber trotzdem schöne Ideen. Verena sagt, sie liebe es eben zu wohnen. Das geht mir ganz ähnlich, vielleicht liebe ich es nicht immer in aller Ausführlichkeit. Aber selbst dann, es gibt kaum eine Sache, die ich häufiger tue als wohnen. Kann man es sich also besser schön machen.
Die Verschönerung des eigenen Lebens ist auch Fees Ansinnen. Fee ist mein Name, stellt sie klar, und dann geht es auch schon los, mit auf die Blumenwiese, zur selbstgebastelten Küchendenko oder zur Limonade.
Manchmal reicht ja schon der Gedanke, man könnte (wenn man jetzt gerade Zeit und Ruhe dazu hätte) ganz kreativ Limonade selber herstellen. Muss man dann gar nicht zwingend sofort in die Tat umsetzen.
* Haben die Leute zu Kaisers Zeiten so gesagt, wenn das Gespräch von Politik auf Kochen und zurück mäanderte. Vor meinem inneren Auge sehe ich dann immer so ostpreußische Hausfrauen mit rotweiß-karierten Kittelschürzen vor mir, die Marmelade einkochen oder so.