Was habe ich heute getan? Aufstehen, halt eins zurück, erst Kaffee trinken, dann aufstehen, Wäsche waschen, einkaufen, Zahnarzt Termin machen, arbeiten, kochen, Mittags pausiert, noch mal arbeiten, rudern auf der Alster, Feierabendbier, Fernsehen, gute-Nacht-Lektüre. Schlimm, der zwölfte des Monats landet bei mir immer auf so einem stinknormalen Arbeitstag. Und jetzt mache ich mir Sorgen. Mein Leben scheint so langweilig. 12 von Zwölf im Juli war jetzt nicht so schrecklich anders, halt stop, aufregenderweise war ich im Juli noch schwimmen während ich heute rudern war.
Also noch mal von vorne.
Morgens und ich will noch nicht aufstehen, sondern lieber Kaffee im Bett trinken. Ehrlicherweise muss ich natürlich doch aufstehen, ganz von selbst wandert der Kaffee dann doch nicht ans Bett. Aber dann wird hart nachgedacht. Schließlich muss ich mir überlegen, was ich heute alles machen will, was am dringendsten ist, was auch noch passieren sollte.
Danach fühle ich mich gewappnet, mich dem Chaos des Tages entgegen zu werfen. Sie sehen es ja selbst: Wäsche, einkaufen, arbeiten – in keiner geordneten Reihenfolge. Tatsächlich fange ich oft eine Aufgabe an und schiebe dann, während der Rechner lädt, die zweite dazwischen. Bis alles um mich herum im Chaos versinkt. Schlimm. So ein Beruf und Alltag halten doch ungemein von der Freizeit ab.
Mittags mache ich mir das Leben schön, koche, äh backe eine schnelle Schafskäsetarte (Wussten sie, dass man inzwischen sogar Hefeteig vorgefertigt kaufen kann?). Die Küche ist im Moment eh der beliebtere Aufenthaltsort. Bis hierhin sind die Papierberge, die gerade über meinen Schreibtisch hinaus wachsen, noch nicht gedrungen. Zum Abschluss gibt eine Mini-Buchpause mit Butter-Milch.*
Nachmittags ist wie Vormittags, nur später. Und irgendwann schrecklich spät, so dass ich Freizeitstress entwickle. Ich bin zum Rudern verabredet. Einen Fahrradsprint später stelle ich fest, dass Hamburg die schönste Stadt der Welt ist. Also wirklich. Dann hätte ich fast mit einem anderen Ruderer eine Frontal-Kollision geschafft. Puuh.
Und später ist es am Steg noch schöner, wenn das überhaupt möglich ist.
Zurück zu Hause bewohne ich noch kurz das Sofa.
Gute Nacht.
P.S. Vielleicht ist Ihnen bis hierhin aufgefallen, dass es keine 12 sondern nur 11 Fotos sind. Ich konnte mich nicht durchringen, schon wieder einen vollen Schreibtisch zu fotografieren. Den kennen Sie vom letzten Monat.
*Allein wegen der verdrehten Alliteration musste der Satz rein.