Schon seit Wochen radel ich einmal in der Woche an der Johanna vorbei. Fast jedes Mal denke ich, ach jetzt einen Moment Zeit. Für einen Käsekuchen zum Beispiel und ein schaumiges Glas Latte Macchiato. Blöderweise betreibe ich an der Stelle zumeist Speed-Radeln um noch rechtzeitig ins Büro stürmen zu können. Neulich, an einem verregneten Samstag aber war ich passender und wunderbarerweise ganz terminfrei. Zeit das Johanna aufzusuchen, sich einen Moment vor dem Regen draußen zu verstecken.
Die Lage: In der abschüssigen Kurve auf das grau-türkise Flaggschiff von Gruner + Jahr zu. Das Café Johanna befindet sich in einem der bescheidenen Pavillons der Neustadt.
Das Drumherum: Der Stil ist minimalistisch-industriell. Teils aus dem Mangel entstanden, aus begrenzten Mitteln das Beste zu machen, teils gewollt: Schlichte Betonwände, alte Tische, die vielleicht einmal in einer Schule gestanden haben, karierte Handtücher als Tischdecken, obenauf ein paar Blümchen in alten Apothekerflaschen.
Kaffee: Eine heiße Schokolade. Bei mir muss das immer mit Schlagsahne. Als ich also eine heiße Schokolade mit Sahne bestellt habe, sagte die Kellnerin verwirrenderweise, vielleicht mache sie mir eine frische Sahne. Später brachte sie geschäumte Milch oben auf der Schokolade, weil das Sahne-Aufschäum-Dings wohl kaputt war, wie sie mir erzählte. War aber auch sehr lecker.
Preis: Normal.
Fazit: Sehr hübsch dort. Beim nächsten Mal gibt’s Käsekuchen, das habe ich mir versprochen.