Immer wieder sonntags

Der erste Blogpost von Hand geschrieben

Der erste Blogpost von Hand geschrieben

Wer was auf sich hält, so als Großstadtbewohner, der muss Flohmärkte lieben. Deshalb tue ich das vorsichtshalber auch. Es ist Sonntag, die Sonne lacht vom Himmel, gerade so als habe sie Paul Maar gelesen. Natürlich schlendern wir nach den erfolgreich absolvierten Programmpunkten „lange Ausschlafen“ sowie „ausgedehnt Frühstücken“ über den Flohmarkt. Vorher stelle ich mir das immer so nett vor. Ich sehe dezenten Trubel vor mir, Stände mit alten und mittelten vor allem aber ganz entzückenden Dingen: Schimmernden Perlmuttknöpfen, chabby-schicken Kommoden, rosenbemustertem Porzellan. Tatsächlich ist es dann meist zu voll und die alten Sachen sind wirklich alt. Außerdem zeigt sich mal wieder: Es hat Gründe, wenn Leute sich von Dingen trennen. In der Regel kann ich diese Gründe ganz wunderbar nachvollziehen. Ich will nämlich auch keine muffigen Pullover anziehen, ich brauche gar keine Kommode im schiefen Charme der Siebziger und was an den Knöpfen schimmert, sind höchstens die abgeschlagenen Ecken.

flomarktbuecher

Auf dem Nachhauseweg habe ich neben verschiedenen Druckwerken diese beiden Schätze hier entdeckt. Jemand hatte sie außen auf der Fensterbank kunstvoll übereinander gestapelt und ein Schild dazu gebastelt: Zu verschenken. Ich muss nicht mal mehr handeln. Flohmärkte sind auch nicht mehr das was sie mal waren.

  • P.S. Zu irgendwas aber müssen sie mich inspiriert haben, immerhin habe ich den allerersten Blogpost von Hand geschrieben. Fast kam ich mir wie eine Kästnerin vor.
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