Ein perfektes Teil muss Funktion und Gestaltung perfekt miteinander in Einklang bringen. So dass man einen Unterschied gar nicht erst bemerkt. Ein perfekter Stuhl ist deshalb ein schöner Stuhl, weil ich bequem drauf sitzen kann. Dazu braucht er keine Extraschnörkel, nur die eine perfekte Form in dem Material, das am besten seiner Funktion dient.
Aber wozu „benutzt“ man einen Globus? Und warum soll der perfekt sein, wenn ich kein bisschen drauf sitzen kann?
Als der Kaufmannssohn Martin Behaim 1459 in Nürnberg geboren wurde, ahnte noch niemand, dass er unsere Vorstellung von der Welt revolutionieren würde. Zusammen mit dem Maler Georg Albrecht Glockenthon schuf er als weitgereister Gelehrter das Ding, das ihm den Ruhm der Nachwelt einbringen sollte: den „Behaimschen Erdapfel“. 1493 war er nicht der allererste Mensch, der dachte, die Welt sei eher eine Kugel als eine Scheibe. Aber Behaim erfand den Gegenstand zur Vorstellung. Zumindest mir hilft der Globus, mir ein Bild von der Wellt zu machen. Mit bloßem Auge sehen, dass die Welt hauptsächlich rund ist, kann ich schließlich auch nicht.
Ein Globus ist ja nix Anderes als ein Modell der Welt. Er lässt mich Verbindungen sehen, die ich in der Realität nicht erkennen kann. Obwohl es auch in der Wirklichkeit einen Weg von, sagen wir, Hamburg nach Buenos Aires gibt. Mit dem bloßen Auge erkennen kann ich den nicht. Trotzdem will ich irgendwann hinfahren. Zum Planen, Hindenken und Träumen brauche ich meinen Globus. Am liebsten viele, weil bei einem Globus ausnahmsweise mehr auch mehr ist. Ein Globus, der mir die Tiefe der Meere und die Höhe der Meere zeigt, einer für die großen Städte und die politischen Grenzen, einer für die Verteilung der Ethnien auf der Welt. Ach, in einer perfekten Welt hätte ich ein Arbeitszimmer mit ganz vielen Vorstellungen von der Welt. Ich arbeite träume daran…
Bis es soweit ist, reise ich durch Pinterest auf der Suche nach den besten Globen für mein Arbeitszimmer.