Jetzt isser da, der Winter. Naja, genau genommen, hat er einmal kurz vorbei geschaut, um mich zu verstören. Gestern morgen, als ich aus dem Fenster schaute, blitzte ein kleines bisschen Weiß auf dem graubraunen Asphalt. So am Anfang ist das ja meist sehr hübsch anzuschauen. Aber das gibt sich zumindest in der Stadt recht schnell. Bei uns auch, aber anders: Es wurde einfach wieder wärmer. Immerhin hat der kleine Schock dazu geführt, dass ich jetzt ernsthaft über Weihnachten nachdenke. Die meisten von uns müssen das ja in zwei Richtungen tun: 1) Was schenke ich bloß? Und 2.) Was wünsche ich mir von den Anderen? Die zweite Frage ist fast noch schwieriger, zumindest wenn man erwachsen ist. Das Problem pendelt zwischen so teuer wie die Dinge, die ich mir tatsächlich demnächst anschaffen will, auf die ich vielleicht auch schon seit einiger Zeit spare. Eine extra-teure digitale Spiegelreflex-Kamera traue ich mich nicht auf eine Wunschliste zu schreiben. Genauso wenig wie eine seltene Erst-Ausgabe oder ein Klavier, am liebsten gleich einen Flügel. Versteht ihr? Das passt irgendwie nicht auf die Wunschliste, die man der Oma gibt. Oder so lullipup, das ich extra aufpassen muss, sie nicht aus Versehen eben schnell selbst schon mal zu kaufen, wie Taschenbücher oder CDs. Was wünsche ich mir also im Sinne der Beziehungspflege von meinen Lieben?
Vor Jahren bin ich in einem Interview mal über ein paar schlaue Sätze von Michael Schumacher gestolpert. Wahrscheinlich sind die Sätze vor allen Dingen deshalb in meinem Hirn hängen geblieben, weil ich bei einem Rennfahrer nicht als erstes an schlau denke. Meine Schuld. Jedenfalls ist Michael Schumacher durch seinen Sport ziemlich reich geworden. Er kann seinen Kindern wahrscheinlich fast jeden Weihnachts-Wunsch kaufen. Etwas, was seine eigenen Eltern wohl noch nicht konnten. Der kennt das Problem also von zwei Seiten. Das Beste, sagte Schumacher in diesem Interview, das Beste sei, wenn man Zeit miteinander verbringe. Das könne man durch nichts ersetzen. Ich kann gar nicht alles kaufen. Aber Probleme mit dem Schenken habe ich auch. Und weil es mit der Größe der Weihnachtsgeschenke so schwierig ist, schenke ich dieses Jahr überwiegend Veranstaltungen. Konzertkarten, Wochenend-Ausflüge, solche Sachen. Das wird dann auch schwierig, bei meiner Familie und meinen Freunden, die auf allen möglichen Kontinenten leben, aber erst später. Deshalb sollten es dann auch wirklich gute Sachen sein. Die besten Veranstaltungen, die mir beim Nachdenken so unterkommen, stelle ich Euch in den nächsten Tagen vor.