Kaffee im Café
Seit ich nicht mehr ständig Eis essen gehe, habe ich Zeit für andere wundervolle Dinge. Zum Beispiel mal wieder zu Torrefaktum gehen. Die rösten dort großartigen Kaffee und man kann zwischen ganz vielen tollen Sorten und Röstungen wählen. Manchmal vergesse ich das über dem Alltagsstress und kaufe doch wieder nur normalen Supermarktkaffee. Der ist ja auch nicht unbedingt schlecht, nur nicht so aufregend lecker, wie Kaffee eben auch sein kann. Neulich jedenfalls, ich kam gerade von einem dezent anstrengenden Kunden, dachte ich,
Durch’s Netz gegangen
… und nur auf Bücher gestoßen. Paradox, was?
Gerade gehe ich ja recht häufig auf Lesungen. Ist super für die Kopfhygiene, kann ich nur empfehlen. Lauter neue Ideen und Anregungen schwirren einem durch den Kopf. Zum Beispiel die Frage, ob Shelly Kupferberg, Maria Schrader und Zeruya Shalev nicht die Drei-Wetter-Taft-Models der Literaturszene sind.
Ein bisschen ernsthafter frage ich mich gerade, ob ich mich mit Schmerz in der Erzählung von Zeruya Shalev auseinandersetzen möchte. Im Leseschatz rät man mir zu. Mindestens in einem Punkt haben Sie recht: „Viele Sätze möchte man unterstreichen und bewahren. Ein Buch über Emotionen, Schmerz, Liebe und deren Wunden.“ Ein, zwei solche Sätze habe ich eben aus dem Mund von Maria Schrader gehört.
In der Leselupe klingt der gleiche (Ist es wirklich der gleiche?) Sachverhalt ganz anders. „Der Reiz der Erzählung liegt in dieser taumelnden, schmerzhaften Befindlichkeit, der Zeruya Shalev beredt Ausdruck zu geben vermag.“
Es bleibt kompliziert.
Das Vermächtnis
des Stieg Larsson? Verblendung, Vergebung, Verdammnis … und Verschwörung. Das Gesetz der Serie bleibt auch über den Tod hinaus in Kraft. 11 Jahre ist es her, dass Stieg Larsson tödlich zusammenbrach. Vor zehn Jahren erschien der erste seiner drei Millenium Bände. Der Rest ist Legende.* Nun haben Bruder und Vater des verstorbenen Autors entschieden, die Legende weiter schreiben zu lassen. Übernommen hat diese Aufgabe der schwedische Journalist und Autor David Lagercrantz. Der ist als Autor bekannt und als Journalist erfolgreich. Nichts, was ihn daran gehindert hätte, gehörigen Respekt vor der Herausforderung zu haben, die Geschichte des Journalisten Mikael Blomquist und seiner Bekannten Lisbeth Salander weiter zu denken. So sehr, dass er erst mit jemand ganz anderem seine Geschichte beginnt: dem Sillicon-Valley-Nerd Frans Balder, der nach Schweden zurück kehrt um sich um seinen autistischen Sohn aus einer vorangegangenen Beziehung zu kümmern.
Woher ich das weiß?
Wochenend-Inspiration XXII
Durch’s Netz gegangen
Wenn ich im Moment durchs Netz gehe, komme ich fast immer am Hafen längs. Schließlich will ich nix verpassen. Es wäre zu schade. Es mag am Wetter liegen. So langsam stellt sich hier der Lese-Modus ein.
Gelegentlich schaue ich, was Frau Ziefle gerade so denkt. Anderen Leute beim Denken zuzuhören ist ja oft eine ganz gute Idee. (Nicht immer, wenn man bedenkt, dass es Katzenvideos in dieser Welt gibt, aber doch recht oft.)
Oder ich schaue nach, ob es bei Frau Bogdan was Interessantes zu lesen gibt. Überhaupt lesen ist gerade das Stichwort. Eigentlich brauche ich keine neuen Anregungen, weil ich gerade so viele tolle neue Bücher auf dem Zettel habe, dass ich das sowieso nicht alles schaffen kann. Aber es nützt nichts. Im Moment kommen immer neue Ideen herein geweht. So ist dieses Internet, ständig schickt es einem Inspiration.
Montags Moodboard
Der Herbst wird wunderbar. In Hamburg findet gerade das Harbourfront Literaturfestival statt. Und ich habe schon so viele tolle neue Bücher entdeckt. Angefangen bei Alex Capus, der mich am vergangenen Samstag total in seinen Bann gezogen hat. Da steht so ein Typ auf der Bühne in Holzfällerhemd und praktischer Outdoor-Hose und hat nicht mal sein Buch dabei.
Life in progress
Zwölf Alltagsperlen von meinem 12. September. Die soll es auch heute geben. Aber das Konzept braucht ein bisschen Abwechslung. Deshalb erscheinen heute die zwölf Programmpunkte nicht auf einen Schlag, sondern so nach und nach. So wie sich das Leben eben auch mit der Zeit ergibt.
Heute Morgen in Hamburg dachte ich als erstes, das kann ja sein, dass ich gestern noch behauptet habe, ich käme zum Schwimmtraining, aber ich muss (äh, will) ganz dringend noch einen Moment im Bett liegen bleiben und Kaffee trinken.
Später …
Modernes Art Déco
Das Schöne am Herbst ist ja, dass man jetzt wieder mehr wohnen kann. Kuschelige Decken, gemütliche Kissen, vielleicht ein oder zwei Kerzen wirken am besten*, wenn draußen grauer Wind um die Häuserecken streicht. Nachdem ich mir ganz gut merken kann, wie mein eigenes Wohnzimmer aussieht, finde ich es um so toller, das Wohnen gelegentlich in andere Räume zu verlegen.
Das Café 53 an der Weidenallee ist eine prima Alternative zu meinen privaten Wänden.
Vom Zufall, Schicksal und allem Anderen
Natürlich ist es kein Zufall, dass Merle Krögers neuer Roman Havarie gerade jetzt erscheint. Sie hat schließlich wochenlang an der Geschichte, nein, den elf Geschichten gearbeitet. Hat im Mittelmeer auf einem luxuriösen Kreuzfahrtschiff recherchiert, mit Passagieren und Mitgliedern der Besatzung, den sichtbaren und den unsichtbaren gesprochen. Sie hat Menschen getroffen, die in Häfen und auf Containerfrachtern arbeiten. Sie hat Flüchtlinge und Schlauchboote gesehen. All das, was uns im Moment dauernd in lauten Bildern um die Augen gehauen wird. Die Situation auf dem Mittelmeer ist ja nicht neu und Chaos, Krieg, Elend und Gesetzlosigkeit in einigen der Anrainer-Staaten, Libyen, Syrien oder dem Libanon sind es erst recht nicht.
Aber,