Durch’s Netz gegangen #11

Badedame

Diesmal mit Gemma Burgess, SF Looks und Fünf Dinge.

So langsam kommen alle in Urlaubsstimmung. Und ich sitze immer noch wie festgetackert am Schreibtisch. Wenn reisen gerade keine Option ist, unternehme ich eben eine Reise in Gedanken. So.

Zuerst muss ich in den Big Apple.

New York


Dort lebt und arbeitet die Drehbuch- und Buch-Autorin Gemma Burgess. Ich habe noch keines ihrer Bücher gelesen. – Ihre Titel (The Dating Detox, Love and Chaos) hören sich aber alle ein bisschen so an wie das Zeugs, das die Sex-and-the-City-Autorin Candace Bushnell schreibt, rosafarbene Taschenbücher, die unbedingt am Strand oder im Flieger auf dem Weg zum Strand gelesen werden müssen. Woanders funktionieren die wahrscheinlich nicht. – Ihren Blog finde ich aber ganz unterhaltsam. Gemma scheint themenverwirrt. Oder anders gesagt, sie schreibt über alles und nichts, was in ihrem Leben so passiert: Wie sie ihre Tonfall beim Schreiben gefunden hat (und dass das wohl so um die 10.000 Stunden am Schreibtisch gebraucht hat, hauptsächlich als Copywriter in der Werbung), wie sie ihr Gesicht schminkt („I have resting bitch face“ beschreibt sie ihre Zornesfalte), welche Serien sie gerade gut findet. Jetzt muss ich nur noch heraus finden, wie ich diese hippen amerikanischen und englischen Serien in Deutschland – Scrotal Recall, Younger – im O-Ton zu sehen kriege. Genau das Richtige, bevor ich selber mit dem Schreiben loslege.

Los Angeles


Genug New York. In Gedanken fliege ich weiter nach Los Angeles. Im echten Leben war ich da noch nie, online (Oh, Joy) aber schon öfter. SF-Looks stellt mit Leute auf der Straße vor. Immer ein Portrait plus eine knappe Bildunterschrift mit dem Vornamen der gezeigten Person und einem kurzen Zitat. So muss ein Streetstyle Blog sein. Ich will nicht immer die Blogbetreiberin sehen, die selbstverliebt in die Kamera blickt, sondern unterschiedliche Leute mit, öh, nennen wir es, Gestaltungswillen. Es müssen auch nicht unbedingt Sachen sein, die ich selber anziehen würde (ich bin da ja eh ein bisschen monothematisch unterwegs), es muss Mode sein, die irgendwie anders ist. Schließlich will ich Inspiration und keine Farbberatung.

Reise mit fünf Dingen


Irgendwie gut finde ich auch die Idee sich anhand von fünf Dingen zu beschreiben. Das ist die Idee der gleichnamigen Website. Tonbandgerät, Prinzessinenhundebild, Kenzo-Schuhe., Holzkiste und Smoking. Um wen handelt es sich? Klar, um einen Mann. Noch klarer, um einen Mann, der Wert auf sein Äußeres legt. Nicht im Sinne von modisch, mehr im Sinne von Selbstbeschreibung: So sollt ihr mich sehen: reduziert, klar, mit einer Vorliebe für die echte Materialien und gute Verarbeitung (Es gibt sie noch, die guten Dinge.) Es ist übrigens der Wiener Architekt Christian Politsch, der sich mit diesen fünf Dingen zeigt.
Schade, dass die drei Betreiberinnen, zur Zeit keine neuen Beträge machen. Manchmal stöbere ich in darum in den alten Beiträgen.

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