Produktiver Tag

Treppenaufgang in Blankenese

Kennen Sie das? Man müht sich so redlich, will Dinge erledigen, Kundentermine wahrnehmen, schreiben, Mails beantworten, Termine vereinbaren und ach, was nicht noch alles …. Am Ende des Tages hat man nicht mal drölfzig* Sachen geschafft, fühlt sich schlecht, kommt zu seiner abendlichen Verabredung zu spät, weil man auf den letzten Metern noch eben was retten will, fühlt sich noch schlechter, weil man nun ja zu allem Überfluss auch noch zu spät kommt und Michael** deswegen warten muss. Aber man ich habe meinen Instagram Feed ausführlich studiert, ich weiß, was in meiner Twitter Timeline gerade so los ist, bin informiert, welche Spieler zur EM nach Frankreich fahren (und das, wo mich Fußball nur aus sozialen Gründen gelegentlich, ganz gelegentlich interessiert).

Jedenfalls so unproduktiv, so blöd, der nächste Tag muss irgendwie besser werden. Deshalb gebe ich jetzt erstens zu, dass hinter all den kleinen „mans“ der ersten Sätze ich selbst und höchstpersönlich stecke und erzähle von meiner Strategie wieder ein produktives Mitglied der Arbeitswelt zu werden.

Machen Liste

1. Nicht ärgern! Wirklich, gestern ist jetzt ja schon vorbei, ob wir uns ärgern oder nicht. Ärgern kostet im übrigen auch nur Zeit und Energie, die dann wieder in Form von Eiscreme und Hektik aufgefüllt werden muss. Also lieber n i c h t tun. Stattdessen:
2. Eine MACHEN-Liste anfertigen. Es ist ein ungeheuer befriedigendes Gefühl, wenn man ich einzelne Punkte unter erledigt abhaken kann. Gut ist, wenn auf der Liste sowohl schnelle kleine Aufgaben stehen, wie wichtige längere Projekte. Sonst hat man am Ende nicht eine Sache abgehakt, obwohl man wirklich intensiv gearbeitet hat und eigentlich ein gutes Stück weiter gekommen ist. Manchmal schreibe ich noch eine kurze Nachtrag-Liste für falls doch noch mehr Zeit übrig ist.

Ananas-Mandelmilch Belohnung

3. Erfolge feiern. Jeder fertige Job ist dann zum Beispiel einen Cappuccino mit extra weichem Milchschaum und Kakaomuster wert. Oder ein Sahne-Eis, oder einen Smoothie. Denken Sie sich was aus. Das kostet zwar einerseits Zeit, spart aber auch welche ein, weil zumindest ich mit mehr Motivation auch mehr geregelt bekomme. Ich bin so simpel gestrickt, was soll ich machen?
4. Halbe Erfolge genauso feiern. Ich vergebe auch halbe Haken für all die Dinge, die zwar nicht fertig geworden sind, aber der Fertigstellung doch erheblich näher gekommen sind. So.
5. Schummeln. Dochdochdoch, das meine ich ernst. Sie müssen bloß richtig schummeln. Ich schreibe zum Beispiel oft im Nachhinein kleinere Sachen auf meine Machen-Liste, die ich zwischendurch eben schnell erledigt habe. Nur um sie dann abhaken zu können.

Mathildes Arbeitsplatz

  • * Eine schöne Erklärung, welche Maßeinheiten die kleine unverwechselbare Zahl drölfzig alles beschreibt.
    Erklären kann man es aber natürlich auch so.
    ** Die Wahrheit ist, ich habe gar keinen Freund Michael, der auf mich warten muss. Ich mag nur keinen meiner Freunde als den armen Trottel outen, der herumstehend von einem Bein aufs andere wechselt, während ich einfach nicht auftauche.
  • Schreibe einen Kommentar