Die Mögerei zum Wochenbeginn

oder: Dauerlauf. Die Sonne taucht die Welt in ein freundliches Hellblau. Und ich kann nicht anders, fast sofort fange ich an Pläne zu schmieden. Eine Bootstour, nein doch lieber eine Fahrradtour. Vor meinem inneren Auge spulen Bilder von entspanntem Radeln am Elbdeich, einer rotweiß-karierten Picknickdecke, Pausen in bezaubernden kleinen Landgaststätten, die trotzdem ganz tollen Cappuccino mit fluffigem Milchschaum und leckerem Espresso servieren. (In meinem Kopf sind ausdrücklich keine Mückenschwärme oder Cappuccino aus der Tüte und nach Gülle riecht es auch nirgendwo.) Für so einen Ausflug braucht es nun aber mindestens ein Wochenende, besser ein verlängertes Wochenende. Bis dahin könnte ich auch einfach mal wieder joggen gehen.

Neue Laufstrecken

Vielleicht im Hamburger Westen? Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Ich ziehe bald um, ein kleines Stück die Elbe hinaus. Damit werden sich neue Wege, neue Alltagsroutinen und neue Laufstecken ergeben. Deshalb fange ich mich mal an, mich im Hamburger Westen nach neuen Laufstrecken umzusehen.

Entlang der Elbe

Die Elbe links liegen lassen und ab Övelgönne stadtauswärts laufen, das kann ich schon. Einfach den Bus Nr. 112 nehmen, loslaufen und die Elbe auf der linken Seite begucken. Ich laufe ein bisschen oberhalb des Ministrandes, der an sonnigen Tagen trotzdem so voll ist, als wäre es die Nordsee, die sich vor dem bisschen Sand ausbreitet und nicht die Elbe kurz vorm Hafen. Rechts stehen bezaubernde Kapitänsvillen. Ein ganzes Stück läuft man auf einem Weg zwischen den kleinen Villen und den dazu gehörigen Gärten. Später wird es ein bisschen waldartiger, oberhalb stehen dann größere Villen, links strömt die Elbe vor sich hin. Gelegentlich zieht gemächlich ein riesiges Containerschiff vorbei. Ich laufe einfach so lange, bis ich genug habe oder nach rund 8 Kilometern in Blankenese bin, dann drehe ich um und lasse von nun an die Elbe rechts liegen. Vorbei am Airbusgelände und Finkenwerder auf der anderen Elbseite, bis sich wieder der Hafen nähert.

Otto von Bahren Park

Dauerlauf nannte mein Vater die Sportart, die inzwischen fast nur noch Joggen genannt wird. Ich dauerlaufe vom Areal des Gastwerkes los in Richtung Norden den ziemlich doofen und lauten Bornkampsweg längs. Das geht nicht anders, so komme ich am besten zu den Schrebergärten an der Gartengemeinschaft Kiesgrube und dem Friedhof Holstenkamp, dann ein kleines Stück südlich Richtung Lutherpark und an der Lutherkirche die Brücke über die noch döfere und lautere A7 nehmen um über den Kielkamp zur Bahrenfelder Trabrennbahn zu laufen. Ab hier öffnet sich mir der Hamburger Volkspark mit einer gut 10 Kilometer langen Laufrunde.

Jenischpark

Noch nie gejoggt bin ich bisher im Jenischpark. Der bietet auch höchsten zwei-einhalb Kilometer Laufvergnügen. Aber wenn ich die S-Bahn nach Klein Flottbek nehme, kann ich zunächst eine kleinere Runde durch den Botanischen Garten laufen, an den Loki Schmidt Gärten vorbei und dann nach Süden zum Jenisch Park. Wenn der kleine Park rund um das Jenisch und das Ernst-Barlach-Haus nicht reicht, könnte ich noch ein Stücke die Elbe stadtauswärts laufen, hoch zum Friedhof Nienstedten, anschließend wieder runter zur Elbe und zum Hirschpark. Nach der Runde geht es wieder runter zum Elbuferweg, Ab dann bleibt die Elbe auf der rechten Seite und ich laufe zurück bis zum Fähranleger Teufelsbrück. Ab hier könnte ich eigentlich auch ganz gut eine Fähre zurück in die Stadt nehmen.

Das ist doch ein Plan für die kommende Woche und meine neue Nachbarschaft.

Schreibe einen Kommentar