Harte Kerle mit Schmollmund – allein wegen der Namen musste es dieses Eis sein. Würden nicht all diese Leute hinter mir in der Schlange stehen und leise sozialen Druck ausüben, ich könnte ewig darüber nachdenken, welche Sorte Eis heute die beste ist. Auf die Schnelle helfen die lustigen Namen.
Zur Zeit probiere ich jede Woche einen neuen Eis-Laden aus. In Woche drei ist Eis-Schmidt in der Schanze dran.
Kurzfristig macht das Wetter ein bisschen auf Sommer und die Hamburger machen natürlich sofort mit und stellen sich beim Eisladen um die Ecke an.
Für das heutige Test-Eis habe ich mich relativ (also für meine Verhältnisse) schnell entschieden. Von oben angefangen weiß ich, dass Schokoladensoße und Schlagsahne oben drauf sollen, also muss (wegen der Komposition) zu unterst eine Kugel Schokoladeneis. Bei Eis Schmidt machen sie verschiedene Sorten Schoko, aber Harte Jungs klingt am besten. Außerdem glänzt das Eis so schön dunkel. Erdbeergeschmack ist bei Eis gar nicht unbedingt meine Lieblingssorte (ich mag diese modernen Misch-Sorten auch ganz gerne) aber hey, den harten Jungs einen Schmollmund verpassen – das klingt zu verlockend.
Die Lage: Mitten auf dem Schulterblatt. Donnerstags gibt es da immer einen kleinen Bio-Markt, so dass ich mit allerbestem Blick auf Szene-Mütter und Nachwuchs Eis essen kann. Der Unterhaltungswert der Umgebung ist im positiven Bereich
Das Drumherum: Eis-Schmidt ist ein richtig hübscher Laden, in dem jedes Detail sitzt. Von den türkis-farbenen Eis-Bechern über hübsch verpacktes Konfekt bis zu den bunten Topics ist alles eine Augenweide.
Das Eis: Lecker. Naja normal lecker. Es schmeckt wie ein normales Schokoladen Erdbeer-Eis. Das ist nicht schlecht, überhaupt nicht. Aber es ist auch keine Geschmacksrevolution.
Die Sorten: Haben tolle Namen, definitiv. Schwester-Herz, Jo-Nuss, Schmollmund. Schmecken tun sie auch, aber nicht toller als Eis mit untollen Namen.
Fazit: Lecker, aber vielleicht auch nicht so besonders, wie es auf dem Label steht. Wobei lecker ist ja eigentlich schon ziemlich viel. Mehr will ich ja eigentlich nicht.
Der Preis: Schluck. Mein Eis hat 4,80 Euro gekostet. Gut, wenn man bedenkt, was eine Lokomotive kostet, hätte mein Vater an der Stelle gesagt. Bloß, eine ganze Lok wollte ich ja gar nicht, nur ein Eis.