Kinners, wir müssen den harten Tatsachen mutig ins Auge schauen. Wir haben Übergang. Das ist ein etwas unglücklicher Zustand zwischen den Dingen. Gerne an Mädels zu beobachten, deren Haare strähnig in die Augen fallen, weil sie gerade ihre Frisur von kurz auf lang verändern wollen. So ähnlich ist das Wetter gerade. Unhübsch wie eine Übergangsjacke (die soll ja auch zu allem passen und ist deshalb mehr praktisch als schön). Das Wetter also. Man darf noch auf ein bisschen Restsommer hoffen, aber sicher isses nicht mehr. Heute zum Beispiel hatten wir in Hamburg Regen und dann
gab’s später noch mehr Regen, äh und dann noch mehr davon. Kein Eisdielen-Wetter jedenfalls. Wer will schon Regentropfen als Topping aufs Vanille-Eis? Also habe ich meinen Eistest wieder nach Hause verlegt. Im Supermarkt meines Vertrauens fand ich Paradies Eis in der Gefriertheke.
Die Lage: Mein Sofa, das ist deutlich gemütlicher als so manches Eisdielen-Stühlchen. Ein eindeutiges Plus.
Das Drumherum: Gegenüber das Bücherregal und der Fernseher.
Das Eis: Cremiges Eis im Mini-Pott. Ich habe die Sorte Omas Apfelkuchen genommen. Wegen Übergang, sie wissen schon. Es ist noch Eis, schmeckt aber schon mal nach herbstlichen Apfelkuchen.
Preis: Vergessen und den Kassenzettel verschlampt. So schlimm scheint es nicht gewesen zu sein.
Fazit: Das Eis schmeckt mir ein bisschen zu süß. Irgendein zartbitterer Gegengeschmack hätte vielleicht ganz gut zum paradiesischen Gesamteindruck gepasst. Vielleicht ist richtiger Apfelkuchen aber einfach auch besser als Eis, das so tut, als sei es Apfelkuchen.
Ich fürchte, mit dem Sommer ist es nicht mehr allzu weit her. Und damit geht die Eisdielen-Zeit zu Ende. Ab nächste Woche werde ich wohl Cafés testen müssen. Oder Schokoladensorten.