Meistens bin ich zu faul zum Friseur zu gehen. Jetzt trage ich ich aber einen kurzen blonden Bob und auch wenn ich es immer so lange wie möglich hinaus schiebe: Spätestens nach zwei Monaten muss ich dringend zu meiner Lieblingsfriseurin Yasmin. Sonst habe ich bloß noch Haare auf dem Kopf und keine Frisur. Das Unterfangen ist nicht leichter geworden, seit Yasmin nicht mehr auf der Schanze schneidet sondern in St. Georg. Nix gegen St. Georg, aber das ist eben ein anderer Hamburger Stadtteil, noch dazu auf der falschen Seite der Alster. Andererseits ergibt sich jetzt von Zeit zu Zeit die Gelegenheit durch St. Georg zu schlendern. Auf einem dieser Spaziergänge im Sommer habe ich (ein damals) frisch eröffnetes Café entdeckt: herr neumann. Benannt nach einem der Inhaber, Christian, der zusammen mit Katja, das Café betreibt. Das war im Sommer. Als ich jetzt wieder Haare schneiden lassen musste (Sie merken es schon, meine Intervalle sind nicht eben sportlich.) war der Laden zum Glück noch da. Und auch im Herbst sieht das Café in Hamburg St. Georg immer noch genauso bezaubernd aus wie beim ersten Mal.
Die Lage: Am Ende der Langen Reihe in St. Georg. Wenn man bei herr neumann angekommen ist, hat man die hippen Läden des ange-edelten Stadtteils schon fast hinter sich gelassen. Gleich hinter der alten Turnhalle, in der jetzt ein „Hans im Glück“ residiert und mit all seinen künstlichen Baumstämmen die schöne Backstein-Architektur verstellt, liegt ein grün-weißer Lichtblick namens herrn neumann.
Das Drumherum: Hell, weiß, klar mit ein bisschen Deko-Zauber. In meiner eigenen Wohnung müsste ich keine Äste von der Decke baumeln lassen, aber in den halb-öffentlichen Raum eines Cafés passt es. Genauso wie die kleinen weißen Vasen mit roten Beerenzweigen drin, die auf den Betontischen stehen.
Kaffee: Ein Latte Macchiato und ein Croissant. Am späten Vormittag war mir noch nicht nach Tortenschlacht und Mittagsessen musste es auch noch nicht sein.
Preis: Normal.
Fazit: Sehr hübsch dort. Selbst Eis verkaufen herr neumann und seine Freundin dort noch. Und das, wo in den meisten Eisläden gerade Deko-/ Filz-/ Zwichenkunst-Ausstellungen aufmachen. Schon deshalb ist der Laden einen Besuch wert.