Fidele Geschichten

Oldmerrytale Foto - Michaela Kaiser

Das Elbjazz Festival rückt näher. Bis zum Beginn des Festivals am 29. Mai werden wir hier und im Elbsalon jeden Tag einen oder zwei Künstler vorstellen. Heute die Old Merry Tale Jazzband.

Die Old Merry Tale Jazzband ist eine Hamburger Institution und das schon seit den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts. So alt, wie sich das anhört, ist die„Fidele-Geschichten-Bande“ dann aber doch nicht. Im Gegenteil: Etliche Mitglieder der Bande um Addi Münster sind in ihren Dreißigern. Und auf ihren Erfolgen aus vielen Jahrzehnten Hamburger Musik Geschichte mit Highlights wie der Dixieland-Version von „Am Sonntag will mein Süßer mit mir Segeln geh’n“ ruhen sie sich auch nicht aus. Nein, mit den jungen Leuten hat sich auch das Jazz Repertoire verjüngt. Gehen Sie Samstag an der Bord der Louisiana Fähre und feiern Sie mit.
Zu Gianni Mimmo und Alison Blunt bitte hier entlang.

Das perfekte Haus

Gefunden via:  http://augenpralinen.de/2015/05/potw-haus-an-zwei-tagen/

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Ich wohne in so einer minikleinen Großstadtwohnung. Alle naselang passiert es: Mein Schreibtisch flutet die Wohnung, erst den Wohnzimmerboden, dann landet Recherche-Material im Flur, auf dem Küchentisch, der Kommode im Schlafzimmer. Schlimm. In solchen Momenten denke ich, ein Arbeitszimmer muss her. Nein besser noch ein ganzen Haus nur zum Arbeiten. Es braucht nicht groß zu sein, bloß perfekt. So wie dieses hier. Ein perfektes Teil.

Vier gerade Wände, ein sanft geneigtes Dach oben drauf und Licht aus allen Himmelsrichtungen. (Gut, da müsste Jonas Wagell, der Architekt dieses Gartenhäuschen, noch mal ran.) So würde jedes vernünftige Kind ein Haus malen, so muss das. Wo ich gerade am träumen bin, die gleiche Hausform müsste doch eigentlich auch in größer funktionieren, oder?

Wassermusik

Eva Kruse

Das Elbjazz Festival rückt näher. Bis zum Beginn des Festivals am 29. Mai werden wir hier und im Elbsalon jeden Tag einen oder zwei Künstler vorstellen. Heute Eva Kruse.

Wenn man, so wie Eva Kruse auf eine schwedische Schäreninsel gezogen ist, dann liegt es vielleicht nahe Wasser-Musik zu machen. „In Water“ hat die Bassistin ihr erstes Album als Bandleaderin. Das Ergebnis fließt leise, weich in die Ohren. Vielleicht so wie Wasser im Sommer sich manchmal anfühlt. Das mag daran liegen, dass Eva Kruse sich, wie sie selbst sagt, sich nicht zwingen lässt, „, eine Entscheidung zwischen Klassik, Jazz oder Pop zu treffen“ sondern der Musik lieber ihren natürlichen Rhythmus lässt. Und der erinnert sie „an den Kreislauf des Wassers“. Damit ist sie an der Elbe natürlich goldrichtig.
Zu Heenan Melbye Windfeld bitte hier entlang.

Nicht von dieser Welt

Mathilde Mag - Manu Delago Foto

Das Elbjazz Festival rückt näher. Bis zum Beginn des Festivals am 29. Mai werden wir hier und im Elbsalon jeden Tag einen oder zwei Künstler vorstellen. Heute Manu Delago.

Es sieht aus wie zwei Woks und haucht zarte helle Rhythmen in die Welt? Man nennt es „Hang“ und es ist das Instrument des in London lebenden Italieners Manu Delago. Vielleicht ist dieses universell klingende Percussion Instrument genau das Teil zu einem so internationalen Leben, passt es sich doch mit seinem Klang vielen Musikstilen an. Delago tourte schon mit Björk und Bugge Wesseltoft. Zum Elbjazz bringt Manu Delago die verträumten Songs seines Albums Silver Kobalt gemeinsam mit seiner Band „Handmade“ auf die Bühne. Und genauso klingt der Sound um sein sphärisches Instrument dann auch: Nicht von dieser Welt und trotzdem unelektronisch, von Hand gemacht.
Zu Jon Hassel bitte hier entlang.

Kleidertausch, die Fortsetzung

Mathilde mag ihr neues Streifenshirt

Angeblich sollen Swap Partys in Hamburg seit etwa 2011 im Trend sein. Zumindest liest man das in der einschlägigen Presse so. In meiner Familie waren Kleidertausch-Veranstaltungen eigentlich aber immer Mode. Das mag daran liegen, dass meine Mama vier Schwestern hatte, die teilweise auch wieder Töchter haben. So ergibt sich eine recht große Schar aus Tanten, Cousinen, Bruder-Freundinnen und anderen weiblichen Anverwandten, die Klamotten weiter vererben kann. Als ich klein war, ging es tatsächlich ums Nicht-mehr-Passen und an die Nächste weitergeben. Aber eigentlich war der übervolle Kleiderschrank meiner schicken ( so pariserisch chic) Patentante oder meiner Cousine, die von sich selbst sagt, sie sei Mode verrückt, auch immer schon ein eigener Anlass. Wieso nicht mal ausprobieren, ob diese obercoole Marlene Hose nicht auch an mir gut aussähe?

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Erschütterungen der feinen Art

Das Elbjazz Festival rückt näher. Bis zum Beginn des Festivals am 29. Mai werden wir hier und im Elbsalon jeden Tag einen oder zwei Künstler vorstellen. Heute das Pascal Schumacher Quartett.

Ein wenig klingt es wie Töne, die Klaviertasten hinunter perlen, luftiger, leichter, heller vielleicht: das Vibraphon. Dann wieder entführt es in eine Art Märchenwelt, in der es sonnige Wege gibt und dunkle Schatten. Der Jazz Musiker Pascal Schumacher spielt Vibraphon und das tut er auf viele verschiedene Arten, die alle eines gemeinsam haben: Sie nehmen mich mit auf eine Gedankenreise. Mit seinem Quartett, gemeinsam mit Franz von Chossy (was für ein lustiger Name) am Klavier, Pol Belardi (allein wegen ihrer Namen muss man die Luxemburger für erfindungsreiche Musiker halten) am Bass, Jens Düppe an den Schlagzeugen und seiner selbst am Vibraphon und Glockenspiel spielt Pascal Schumacher am Festival Samstag eigene Kompositionen. Ich bin gespannt.
Zum Pablo Held Trio bitte hier entlang.

Experimentenfreude

Mathilde Mag - Niescier-Zanchini-Senni Foto v Arne Reimer

Das Elbjazz Festival rückt näher. Bis zum Beginn des Festivals am 29. Mai werden wir hier und im Elbsalon jeden Tag einen oder zwei Künstler vorstellen. Heute Angelika Niescier, Simone Zanchini und Stefano Senni.

Dass es dieses italienisch-österreichische Trio gibt, hat viel mit Alois Lagere zu tun. Der österreichische Winzer gab eine Komposition in Auftrag, was 2012 zu einem beeindruckenden Konzert beim Südtirol Jazz Festival führte. In den Genuss von „Imprint“ kommen nun auch die Hamburger. Der Jazz der Saxophonistin Angelika Niescier und der beiden experimentierfreudigen Italiener am Bass Stefano Senni und am Akkordeon Simone Zanchini spielt zwischen raffiniertem Konzept und Improvisationsfreiheit.
Zu Lars Greve und Aske Zidore bitte hier entlang.

Jazz Punk

Mathilde Magazin - Kuu Bild von Siesing

Das Elbjazz Festival rückt näher. Bis zum Beginn des Festivals am 29. Mai werden wir hier und im Elbsalon jeden Tag einen oder zwei Künstler vorstellen. Heute Kuu.

Die beiden Berliner Gitarristen Kalle Kalima und Frank Möbius machen gemeinsam mit der serbischen Sängerin Jelena Kuljic und Christian Lillinger rasanten Punk Jazz mit ein paar Tupfern Elektronik und Jazz. Ja, so kann man es vielleicht beschreiben. Oder wie Jelena Kuljic es formuliert: „So stellen sich die Jazzmusiker Rock vor.“ Die Musik ihres aktuellen Albums Sex gegen Essen war wohl die Sensation auf der Jazzahead Messe in Bremen. Machen Sie sich also auf etwas gefasst
Zu Lambert bitte hier entlang.

Groovige Fusionen

Mathilde mag Schumacher-Khalife-Tristano

Das Elbjazz Festival rückt näher. Bis zum Beginn des Festivals am 29. Mai werden wir hier und im Elbsalon jeden Tag einen oder zwei Künstler vorstellen. Heute Schumacher-Khalife-Tristano.

Fusion in der Musik funktioniert eigentlich genauso wie Fusion in der Küche. Man nehme Zutaten aus verschiedenen Kulturen – arabische und europäische Einflüsse – sowie Musikstilen – Jazz und Electro – mische sie gekonnt zu etwas Neuem (Club Musik) und lasse sich von seiner Inspiration leiten. So in etwa groovt sich das Trio Schumacher-Khalife-Tristano durch seine Fusion-Musik. Die beiden klassisch geschulten und jazzbegeisterten Luxemburger und der libanesische Star-Percussionist erschaffen so treibende sinnliche elektro-akustische Groove-Musik. Samstagnacht in der alten Maschinenbauhalle werden sie das wieder tun.
Zu Marc Ribot bitte hier entlang.

Luxus Swing

Mathilde mag Django Deluxe

Das Elbjazz Festival rückt näher. Bis zum Beginn des Festivals am 29. Mai werden wir hier und im Elbsalon jeden Tag einen oder zwei Künstler vorstellen. Heute die NDR Bigband feat. Django Deluxe.

Die tolle Nebenwirkung am Elbjazz-Blogger-Dasein ist die Musik. Jeden Tag höre ich mich schreibenderweise durch den Jazz, die mich am übernächsten Wochenende live erwartet. Heute ist es ganz besonders herzergreifend. Ich fange mit den Melodien der drei Weiß-Brüder an. Giovanni an der Solo Gitarre, Jeffrey am Kontrabass und Robert Weiß an der Rhythmus Gitarre machen schon seit ihrer Kindheit zusammen Musik. Und jetzt gehen die drei Brüder aus Wilhelmsburg in der Zusammenarbeit mit der NDR Bigband zurück zu den Wurzeln des Gypsy Swing und erweisen dem „Begründer“ Django Reinhardt die Ehre. Natürlich waren die drei Sinti auch schon vorher große Klasse, das ganze Gefühlskarussell des Swing. Aber, mal ehrlich, wenn man mit der NDR Bigband spielt, dann ist man angekommen im Musik-Olymp, oder? Jörg Achim Keller hat Arrangements geschrieben, die die NDR Bigband wie ein Jazz Orchester aus den 40er Jahren klingen lassen. Zusammen mit dem Sound von Django DeLuxe gibt das modernen Swing mit Herzschmelz. So schön.
Zu Wolf Kerschek bitte hier entlang.