Diesmal mit dem Reitsportblog, Frau Haessy, Grain de Sel und den Augenpralinen.
Es ist schlimm, ich kann mich nicht fokussieren. Jedenfalls nicht richtig, es interessieren mich einfach zu viele Sache.
Vielleicht ist das Problem, dass
das Online-Blättern einen auch gar nicht so recht dazu zwingt, sich festzulegen. Auf der Suche nach ein bisschen Unterhaltung gibt es soviel zu entdecken. Es ist ja nicht so, als müsste ich sofort wieder anfangen intensiv zu reiten, mehrmal wöchentlich zum Training zu gehen, und, und, und. Das macht einfach Harriet Jensen auf ihrem Reitsportblog für mich. Harriet hat zwei eigene Pferde, mit denen sie regelmäßig an Turnieren teilnimmt. Aus ihrem Alltag zeigt sie regelmäßig schöne Bilder: Von den Tieren auf der Weide, beim Springtraining, auf Ausritten. Drumherum erzählt sie nette kleine Geschichten. Das können Tipps sein, wo sie günstige Reitstrümpfe bekommt, Berichte von Turnieren, Spaßiges oder Unterhaltsames.
Frau Haessy ist das Gegenkonzept. Nett is‘ hier nicht. Ihr Blogmotto: „Realität ist das, was ich dafür halte.“ Das führt dann zu Äußerungen, wie: „Karfreitag, das Furunkel in der Beziehung der modernen Atheisten zur christlichen Kirche.“ Wegen des Tanzverbots und weil Jesus ja sowieso nach drei Tagen wieder auferstanden ist, wozu also die Trauer? Ich bin nicht mal Atheist, aber ich find’s trotzdem lustig.
An normalen Arbeitstagen bekomme ich das mit dem Kochen nicht auch noch hin. Zu viele Termine quer durch die Stadt, zu mehr als einem Brötchen unterwegs reicht es dann oft nicht. Gelegentlich habe ich so ausführliche Anfälle in der Küche und probiere neue Geschmackskombis aus. Kartoffelpürree mit ein, zwei Topinambur dazwischen habe ich vor einiger Zeit für mich entdeckt. Oder ich kaufe einen ganzen Fisch und überlege mir erst hinterher, wie man den mundgerecht bekommt. Ganz oft fehlt aber dafür die Zeit. In solchen Fällen hilft grain de sel. Das Salzkorn bringt das Lebensgefühl Frankreichs und die Küche der Drôme zu meiner persönlichen Unterhaltung direkt in mein iPad. Michaela ist der Liebe wegen in den Südosten Frankreichs gezogen und ist fest davon überzeugt, man könne sich das Leben schöner kochen. Schöner lesen kann man es sich auf jeden Fall.
Genauso gut kann man es sich schöner einrichten. Wenn ich da Bedarf habe, schaue ich bei Petra Willes Augenpralinen vorbei. Schließlich kann ich nicht jedes Mal umziehen, nur weil mich eine neue Idee ereilt. Aber ein bisschen schauen und überlegen, wie es wäre dieses winzige Haus zu bewohnen oder Ausschau zu halten nach dem perfekten Teil. Das geht schon. Das passt wunderbar zu einem Abend auf dem Sofa.